Sicht auf Bildschirm einschränken

Hallo zusammen,

ich habe bei uns folgendes Thema:

Ein IT-Ausbildungsraum ist mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit so eingerichtet worden, dass alle Tische an den Wänden stehen, keiner an der Fensterfront und keiner an der dem Fenster gegenüberliegenden Türseite. Jetzt sitzen alle Personen mit dem Rücken zum Raum. Der Ausbilder sitzt an einem der beiden Tische, die mit der Seite am Fenster stehen und hat zusätzlich einen verlängerten Eck-Schreibtisch, wie ein L, um sich etwas abzugrenzen.

Das Problem ist jetzt, dass sich die Auszubildenden, wenn sie eine Frage an den Ausbilder haben, quasi von hinten anschleichen, und er merkt es nicht. Das eine ist der Schreck, den er jedes Mal bekommt, das andere ist die Einsicht auf seinen Bildschirm. Er verarbeitet auch bpb Daten.

Wenn wir den Ausbildertisch anders stellen, passen weniger Auszubildende in den Raum, oder die große Freifläche in der Mitte verschwindet. Das will die Abteilung nicht. Der Leiter meint, man könne auch einfach eine Anweisung erteilen, dass sich niemand von hinten nähern darf, sondern nur von der Seite. Das scheint mir etwas dünn, das wird ja kaum klappen.

Kennt jemand ein Regelwerk zu solchen Themen, ähnlich den ASR im Arbeitsschutz?

Danke vorab!

Hallo Kampista,

brauchst Du denn unbedingt ein Regelwerk?
Ich fände folgende pragmatischen Ansätze (ggf. in Kombination) ebenfalls zielführend:

  1. Kommunikation
    Der Ausbilder oder die Ausbilderin kann doch sagen “Melden Sie sich / Sprechen Sie mich an, wenn Sie Hilfe benötigen.” oder ähnliches. Mich selbst würde da genau einmal jemand erschrecken - falls die nicht selbst darauf kommen, dass das unhöflich ist (oder sehr jung sind, also noch in dem Alter, wo man das witzig findet, andere zu erschrecken), würde ich ansprechen, dass mich das stört.

  2. Sichtschutz bei Monitoren
    Bei vielen Produkten gibt es einen guten Sichtschutz, so dass man frontal draufschauen muss, um die angezeigten Inhalte gut zu erkennen. Das gilt zumindest bei entsprechender Helligkeit im Raum. Ggf. kann Euere Beschaffungseinheit im Betrieb eine Empfehlung abgeben, um den Ausbilder / die Ausbilderin entsprechend auszustatten.

Vielleicht passt davon ja etwas für Dich.

Bedaure, ich nicht, bin kein Innenarchitekt. :wink: Aber schau’n wir doch mal, was sich machen lässt. :wink:

Also genau so, wie man’s nicht machen soll. Und sich dann wundern, wenn’s Probleme gibt. Warum nicht einfach, wie “ganz früher” Klassenräume eingerichtet wurden? Alle sitzen in einer Richtung, nur der “Ausbilder” vor allen, natürlich ihnen zugewand. So hat er alle im Blick (das sollte wohl auch im Sinne der Arbeitssicherheit sein), und keiner kann sich “von hinten anschleichen”. Aber das ist wohl für heutige “Fachleute” zu einfach, die können wohl nicht anders, als Probleme lösen, die sie sich erst selber ins Haus geholt haben? :wink:

Du mögest mir erläutern, wozu die gut sein soll. Wollt ihr ITler ausbilden oder Tanzschüler? :thinking: *** duck und weg ***

Halt, nein: Ein bisschen Bewegung als Ausgleich kann schon nicht schaden. Aber dazu kannst du die Leute mal an die frische Luft jagen. :wink:

Guten Morgen,
danke euch, so in der Richtung gingen ja auch die bisherigen Überlegungen, entweder doch die Tische frontalunterrichtsmäßig ausrichten oder bei der Kommunikationsregel bleiben… Bildschirmfolie geht leider nicht, die Fachkraft für Arbeitssicherheit hält das nicht für zulässig.
Einen schönen Tag euch!

Regeln sind zielgruppenbedingt evtl. schwer durchzusetzen.

“Böse” Fenster verdunkeln und für künstliches Arbeitslicht sorgen? Dann kann der Arbeitsschutz nicht meckern und die Lehrkraft kann den Tisch beliebig ausrichten, solange es die Kabel mitmachen.

D., der sich jetzt fragt, wie es eigentlich mit der Vertraulichkeit der Schülerplätze aussieht, wenn man dort im Vorbeilaufen alles sehen kann. Solange sie nichts Vertrauliches schreiben und nur Übungen machen, OK. Bei Prüfungen o. ä. sollte gegenseitiges Zuschauen als Spicken zu betrachten sein.

Gibts da nicht auch Fensterfolien, die eine Milchglasoptik vortäuschen oder von außen wie ein Spiegel wirken? Dann bleibt es auch hell und man braucht kein künstliches Licht :slight_smile:
Falls die Fenster zu groß sind, dann kann man sicher auch nur den unteren Teil abkleben, der dann eben kritisch wäre.

Argumentieren würde ich das damit, dass Ausbilder ja einen Überblick über seine Lernenden haben sollte, um ggf. steuernd eingreifen zu können und nicht erst, wenn diese am Tisch stehen. Oder auf Blickkontakt und Meldung reagieren können sollte, um nicht durch ständiges zum Ausbildertisch latschen Unruhe im Raum zu haben?

Oh, der Anfang fehlt… Mein Vorschlag wäre Ausbildertisch mit L nicht am Fenster sondern an der Tür, dann kann er sich drehen und mit Rücken zur Wand sitzen. Max reinkommende haben dann Bildschirmblick und Ausbilder hat Blick in den Raum. Die Raummitte bleibt dennoch frei. UND: Lichtreflexion gibt es auch nicht, weil kein Fenster im Rücken.

Ein gut gestalteter Ausbildungsraum trägt wesentlich zur Lernerfahrung und zum Komfort der Teilnehmer bei. Letztlich sollte der Ausbildungsraum die Bedürfnisse der Trainer und der Teilnehmer erfüllen und eine Umgebung schaffen, die das Lernen unterstützt und fördert. Es ist auch ratsam, regelmäßig Feedback von den Teilnehmern zu sammeln und den Raum entsprechend anzupassen. Wir haben dazu einen Beitrag verfasst, der auf die wesentliche Dinge eingeht, was einen guten gestalteten Ausbildungsraum ausmacht. Den Beitrag findet Ihr auf www.die-ausbildung.com in unserem Magazin.