Krankenkasse Erlebnisse

Moin,

ich wollte mal meine Erlebnisse mit Datenschutz schildern.
Als Konsequenz werde ich mal meine Krankenkasse anschreiben und mir bis in letzte Detail erklären lassen wie der Gesamtdatenfluss meiner Daten mit allen Beteiligten ist.
Es ist mir total unklar, was zwischen meinem Arztbesuch und der Abbuchung des Krankenkassenbeitrag durch meinem Arbeitgeber passiert!

Fall 1: In der alten Zeit war ich bei der KKH versichert. Die KKH war der Meinung, ich könnte am 03.05.2011 darüber informiert werden, das ich ab dem 01.05.2011 die damals aktuellen 8€ zahlen sollte.
Damit war ich natürlich nicht einverstanden und habe mir eine neue Krankenkasse gesucht. Der Wechsel hat ca. 2 Monate gedauert.
Plötzlich hatte ich auch in meiner neuen Krankenkasse 8€ an der Backe. Da mir auch die Zahlungsmethoden auf die nerven gingen habe ich sie angeschrieben, das sie doch gern Bankeinzug machen können.
Die Rückmeldung der Krankenkasse war, das das Modell ausläuft. Auch durch einen Hinweis eines anderen Kollegen vermute ich:
Das die KKH einfach meine Daten mit meiner neuen Krankenkasse geteilt hat und diese irgendwie dazu angeleitet hat ihre vermutlich illegale Forderung einzuziehen.
Leider hatte ich damals nicht die Zeit eine Klage anzustrengen. Es geht auch nicht um die 16€ …Ich habe mich mit beiden Krankenkassen unterhalten. Leider besteht da beiderseiz kein Interesse diese Sache aufzuklären.
(Also durch die 2 Krankenkassen)

Fall 2: Ich habe bei meiner neuen Krankenkasse mündlich angekündigt, das ich nicht bereit bin arbeiten für die Krankenkasse unentgeltlich zu erledigen. Dabei gib es darum, das ich keine Lust hatte meine Krankenscheine bei der Krankenkasse zusätztlich nochmal einzureichen.
(Ohne jetzt das im einzelnen diskutieren zu wollen.) Dann war ich durch einen Arbeitsunfall 3 Wochen krank bevor das Digitalsystem eingeführt worden ist.
Ich habe natürlich den Krankenschein nur bei meinem Arbeitgeber eingereicht. Ein paar Monate später veröffentlichte der Betriebrat ein kurzes Schreiben, wo festgelegt worden ist, das Krankenscheine auch an die Krankenkasse geliefert werden müssen.
(Für mich ein schöner Rechtsfall für den ich nochmal Beratung möchte. Da ich ja keinen 3 Parteien Vertrag habe, sondern nur 2 einzelne Verträge mit jeweils einer anderen Partei!)
Ich habe natürlich nicht nachgefragt. Eigentore mit der Krankenkasse, Ja gern. Eigentore mit meinem Arbeitgeber möchte ich lieber vermeiden!
Der Vedacht tauchte auf, das meine Krankenkasse einfach bei meinem Arbeitgeber nachgefragt hat, anstatt mich zu verklagen und damit ihr Recht einzufordern.

Fall 3: Mal keine Krankenkasse, mal Gericht. Ich hatte so einen kleinen Streit mit einem Bestattungsinstitut. Sie wollten Geld und ich wollte wesentliche Informationen.
Das ging so weit, das sie mich verklagt haben. Ich hatte einen Anwalt eingeschaltet. Nur musste ich feststellen, das der Anwalt nicht mein Ding, sondern sein eigenes Ding durchziehen wollte. Das habe ich irgendwann nicht mehr ausgehalten und wollte mich bei Gericht wieder als Prozessbevollmächtigten einsetzen lassen.
Leider war mein Drucker defekt. Deshalb hat das Gericht das Schreiben selbst formuliert. (Nach meinen Vorgaben.)
Nur hat das Gericht exakt dieses Schreiben an meinen Anwalt weitergeleitet. Es war gar nicht für Ihn bestimmt. Aufgrund einiger Formulierungen hatte er die Arbeitsbeziehung mit falschen Erwartungen auch gleich aufgekündigt.

Ergebnis: Leider kann man sich in Deutschland nicht darauf verlassen, das Unternehmen und Staatliche Behörden vertrauensvoll mit Daten umgehen und mich so informieren, das ich auch verantwortlich handeln kann.
Man kann als Pflichtversicherter weder der Krankenkasse noch Gerichten Daten verweigern, weil sie nicht verantwortungsvoll damit umgehen. …

Grüße

Das ist ja haarsträubend. Was sind denn das für Krankenkassen, die wegen 8€ klagen? Um welche 8€ ging’s da eigentlich? Außerdem: Wie kommst du überhaupt dazu, was an die Krankenkasse zu überweisen? Normalerweise wird dir doch der KV-Beitrag vom Bruttolohn abgezogen und direkt an die KV überwiesen, den kriegst du doch gar nicht zu sehen?

Von der Handhabung des Datenschutzes mal ganz zu schweigen. Alles ihn allem kann ich dir nur raten: Such’ dir eine ordentliche KV! Ich für meinen Teil habe mit der AOK nur gute Erfahrungen, auch und vor allem, was die Leistungen betrifft, und darauf kommt’s ja schließlich zuerst an. Wenn ich auch mit ihnen erst mal Klartext reden musste - aber seitdem haben sie mir nie wieder was verweigert, was nicht “unbedingt notwendig” war - im Gegenteil: Sie machen möglich, was möglich ist. Und das ist einiges mehr als allgemein bekannt. :wink:

Aber zum Thema “Datenschutz” - ich fragte mal eine Sprechstundenhilfe: “Was ist der Unterschied zwischen dem, was Sie mir vor 14 Tagen ausgedruckt haben, und dem, was Sie da jetzt wieder einscannen? Ein Kreuzchen bei ‘Genehmigung durch die Krankenkasse’. Also 1 Bit, sag’ ich mal als alter Programmierer. Könnten Sie Ihnen das nicht einfach übers Netz schieben?” “Machen Sie ihnen doch mal den Vorschlag.” “Hab’ ich ja gemacht!” “Und was haben sie gesagt?” Das hatte ich vergessen. :wink:

Wusstest du z.B., was (lt. einem Vordruck der AOK selber) “medizinisch notwendig” ist? Nicht etwa nur eine “überlebensnotwendige Minimalversorgung” (wie sie aus Budgetgründen oft praktiziert wird), sondern alles, was “bei Unterlassung eine verminderte Lebensqualität zur Folge hätte”. Nach meinem Hinweis darauf und auf den stolz veröffentlichten Überschuss von ~ 30Mrd. €, den die gesetzlichen Kassen (trotz explodierender Kosten) zu diesem Zeitpunkt “erwirtschaftet” hatten, rief der zuständige Teamleiter der AOK mich an: “Ich weiß ned, worauf Sie hinauswollen, ich muss doch nur mein Kreuz’ln an der richtigen Stelle machen.” Und seitdem macht er das, ohne Wenn und Aber.

Aber Vorsicht, solltest du diesbezügl. Meinungsverschiedenheiten mit einem Arzt haben: Such’ dir schleunigst einen anderen und streite dich nicht mit dem alten, der sitzt immer am längeren Hebel. In einem Fall hat mir einer sogar die Hilfe verweigert, als ich mit übelsten Schmerzen in seiner Praxis auftauchte. Er betrachtete das einfach nicht als Notfall, damit war das für ihn erledigt. Das nennt man “unterlassene Hilfeleistung”, das ist eine Straftat (nicht nur für einen Arzt). Aber sinnlos, gegen einen Arzt zu klagen: Das geht erst mal vor die Ärztekammer, und damit die den Fall überhaupt anfasst, müssen drei Seiten einverstanden sein: Der Patient, der Arzt und seine Berufshaftpflichtversicherung. :lying_face: