AG verschickt unaufgefordert Arbeitsbescheinigung an die Arbeitsagentur

Hallo,

mir wurde gekündigt.

Nun schickte mir 2 Wochen nach dem letzten Arbeitstag die Arbeitsagentur die von meinem ehemaligen Arbeitgeber digital verschickte Arbeitsbescheinigung als Kopie. Fast zum gleichen Zeitpunkt verschickte mir der ehemalige Arbeitgeber eine Kopie dieser Arbeitsbescheinigung, mit der Info, dass er die Daten digital übermittelt hat.

Es gibt seit 01.01.2016 nur zwei Gründe, eine Arbeitsbescheinigung auszustellen:

  1. ICH fordere eine an oder
  2. die Arbeitsagentur fordert eine an.

Ich habe bei der Agentur nachgefragt, sie haben keine Arbeitsbescheinigung angefordert. Ich auch nicht! Warum auch - denn ich bin gar nicht beim Arbeitsamt gemeldet, will heissen, ich bin nicht arbeitslos.

Es geht mir nicht um das WIE, sondern DASS etwas unaufgefordert verschickt wurde. Das untergräbt die Grundsätze der DSGVO: Datenminimierung.

Mein ehemaliger Arbeitgeber begründet diese Weitergabe mit der Info, dass das Bürokratieentlastungsgesetz aus 2022 die Übermittlung der Unterlagen nach Austritt aus dem Arbeitsverhältnis von der MUSS-Option in die KANN-Option umgewandelt hat (habe nichts adzu im Netz gefunden) und er somit berechtigt war. Ebenso führt er die Datenschutzbestimmungen der Firma an, die ihm das erlaubt, während und nach der Beschäftigung Daten an Dritte wie Behörden etc. weiterzugeben. Er hat hierzu übrigens nicht den Datenschutzbeauftragten gefragt, sondern jemand Externen, der sich mit Human Resources auskennt.

Ich sehe das als Datenschutzverstoss an, der ehemalige Arbeitsgeber kann nicht wahllos Gehaltsdaten, Steuerklasseninfos etc. verschicken, schon gar nicht, wenn keine Daten angefordert wurden.

Ich möchte meinen ehemaligen AG nicht verklagen, ich möchte nur, dass er es weiss und künftig anders handelt. Aber er meint, richtig gehandelt zu haben. Ich kann natürlich gerne selbst den Firmen-Datenschutzbeauftragten befragen, aber das möchte ich nicht.

Wer hat nun Recht?

Danke schön für eine Antwort
viele Grüsse
woerkfloh

Warum ist das denn so kritisch? Was steht auf so einer Arbeitsbescheinigung denn drauf?

persönliche Daten natürlich, Steuerklasse etc.

Das schlimmste aber - Gehaltsdaten. Was ich die letzten 12 Monate verdient habe. Denn das Arbeitsamt berechnet hierüber das Arbeitslosengeld. Ich bin aber nicht beim Arbeitsamt gemeldet. Der ehemalige Arbeitgeber hat somit sehr sensible Daten weitergegeben, die niemand angefordert hat.